Lissabon entdecken und erleben

Am 3. Oktober 2019 machten sich 34 Mitglieder des Eifelvereins Mettendorf-Sinspelt auf zu einer viertägigen Reise nach Lissabon, der Hauptstadt Portugals und einer der schönsten Städte Europas.

Mit Elisabeth und Werner Trampert hatte unsere Reisegruppe das große Glück, zwei Reiseleiter zu haben, die diese Stadt immer wieder besuchen und bestens kennen, zumal Elisabeth in Lissabon geboren und aufgewachsen ist.
Die hervorragende Planung, die reibungslose Durchführung und die unermüdliche Fürsorge während des gesamten Aufenthalts können nicht genug hervorgehoben werden: Obrigado!
Um 7.30 Uhr war Treffen auf dem Dorfplatz in Mettendorf, wo ein Bus bereitstand, der uns zum Flughafen nach Luxemburg brachte. Unterwegs wurden wir mit wichtigen historischen und landeskundlichen Informationen auf unser Reiseziel eingestimmt. Ohne die portugiesischen Überlebensvokabeln sollten wir natürlich nicht in Portugal eintreffen: agua, caneca, imperial, vinho ...
Gegen Mittag landeten wir mit einer Stunde Zeitgewinn auf dem Lissabonner Flughafen, wo wir von unserer bereits vorgereisten Reiseleiterin mit Eifel-Vereins-grünem Plakat willkommen geheißen wurden.

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Mit der U-Bahn ging es – sicherheitshalber in drei Gruppen aufgeteilt – zum Hotel Borges in der rua Garrett, das sich in unmittelbarer Nähe zu einer Metrostation in dem Viertel Chiado befand – zentraler hätten wir nicht logieren können!
Der perfekt vorbereitete Check-in war schnell absolviert, sodass wir sogleich mit unserem Besuchsprogramm beginnen konnten: Nach einer kleinen Stärkung spazierten wir durch unseren Stadtteil, vorbei an dem berühmten Aufzug Santa Justa, der von einem Schüler von Gustave Eiffel erbaut worden war und seit über 100 Jahren Ober- und Unterstadt miteinander verbindet.
Wir gelangen zum Rossio, dem zentralen Platz Lissabons, Treffpunkt für Touristen und Einheimische, voller Leben und Betriebsamkeit. Wir flanieren durch die Einkaufsstraße rua Augusta, an deren Ende es durch einen Triumphbogen zur Praça do Comercio geht, wo bis zum Erdbeben 1755 der Königspalast stand.
Der große Platz am Tejo-Ufer bietet uns einen herrlichen Blick über den Fluss, der sich hier zu einem See weitet, bevor er ins Meer mündet.
Beeindruckt von unserem ersten Nachmittag geht es schließlich zu unserem Abendlokal, natürlich nicht ohne den leckeren Kirschlikör ginjinha genossen zu haben – spendiert von unserem Reiseleiter zu seinem Geburtstag. Doch bevor es zu den leiblichen Genüssen ging, statteten wir der Casa do Alentejo einen Besuch ab; es handelt sich um ein Palastgebäude mit einem wunderschönen Innenhof vollkommen im maurischen Stil und herrlichen Kacheln, den azulejos. Hinter der bescheidenen Fassade ein arabisch wirkender Ort der Stille, der den Zugezogenen aus dem Alentejo als Kulturzentrum dient.
Eine herrlich gedeckte lange Tafel und äußerst freundliches Personal erwartet uns bereits. Das riesige Angebot auf der Speisekarte bietet für jeden etwas; viele machen Bekanntschaft mit dem Traditionsgericht bacalhau, dem getrockneten Kabeljau, der in unzähligen Variationen zubereitet wird.

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Die Terrassen vor unserem Hotel bzw. dem berühmten Café A Brasiliera nebenan, das einst ein Treffpunkt von Literaten und Künstlern war, boten sich an unserem ersten wie auch an den folgenden Abenden zu einem Schlummertrunk geradezu an.
An unserem zweiten Lissabon-Tag stand zunächst nach dem leckeren Frühstücksbuffet in dem prachtvollen Speisesaal des Hotels die Fahrt mit dem bereits erwähnten Elevador de Santa Justa auf dem Plan. Er ist ein freistehender Aufzug mit zwei Kabinen und kunstvoller gusseiserner neugotischer Außenverzierung. Von der oberen Plattform hat man einen imposanten Blick auf die Unterstadt und den Rossio.
Wir begeben uns zur Igreja de Sao Roque, deren Innenausstattung zu den wertvollsten der Lissabonner Kirchen zählt. Sie wurde in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts im Auftrag der Jesuiten erbaut und dem Hl. Rochus geweiht. Die Seitenkapellen aus dem 16. -19. Jahrhundert sind äußerst prunkvoll ausgeschmückt.
Bevor wir uns zu einer Bus-Stadtrundfahrt am Parque Eduardo VII einfinden, spazieren wir zu einem der zahlreichen Aussichtspunkte Lissabons, dem Miradouro Sao Pedro de Alcântara, wo wir einen überwältigenden Blick auf die Unterstadt und das Castelo de Sao Jorge haben, das wir später noch besichtigen werden.
Natürlich konnten wir den zahlreichen Schmuck- und Hutverkäufern nicht widerstehen, zumal sie bei entsprechendem Verhandlungsgeschick durchaus mit sich reden ließen.

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Die Sightseeing-Tour führte über die Praça Marquês de Pombal, der für den Wiederaufbau Lissabons nach dem Erdbeben 1755 verantwortlich war, dann über die Prachtstraße Avenida da Liberdade. Weiter ging es vorbei an der berühmten Ponte 25 de Abril, die Europas längste und wohl auch schönste Hängebrücke ist, der Golden Gate Brücke in San Francisco nachempfunden, bis in den Stadtteil Belém und wieder zurück.
Nun ging es zur Burg, dem Castelo de Sao Jorge, einer Festungsanlage, die auf einem 110 m hohen Hügel liegt und schon zur Römerzeit bestand, von Westgoten und Mauren weiter ausgebaut wurde. Bis 1511 war hier der Königspalast, durch die Folgen des Erdbebens von 1755 wurde ein Großteil zerstört. Heute ist das Castelo ein beliebtes Ausflugsziel auch für die Einheimischen, natürlich wieder mit einem herrlichen Blick auf die Stadt.

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Wir flanieren anschließend durch die Alfama, die Altstadt Lissabons, die vom Erdbeben verschont mit ihren pittoresken, steilen, verwinkelten Gassen, kleinen Restaurants und Fado-Lokalen wie ein Freilichtmuseum wirkt.
Auf dem Rückweg zu unserem Hotel werden wir noch auf die bemerkenswerte Casa dos Bicos aufmerksam gemacht, das Haus der Spitzen, dessen Fassade mit den zugespitzten Steinen an geschliffene Diamanten erinnert. Heutzutage befindet sich eine Stiftung des Literaturnobelpreisträgers José Saramago darin.
Da wir während unseres ganzen Aufenthaltes herrlichen Sonnenschein und Temperaturen über 25° hatten, war es möglich, das Abendessen auf der Terrasse eines Restaurants einzunehmen. Wiederum erwartete uns ein schön gedeckter Tisch mit reichlichen Fleisch- und Fischplatten begleitet von vinho branco nach Herzenslust.

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Unser letzter Besichtigungstag war dem Stadtteil Belém gewidmet, in dem unsere Reiseleiterin geboren wurde.
Doch noch fehlte uns die abenteuerliche Fahrt mit dem Eléctrico und zwar der Linie 28, die die schwierigste und für Touristen amüsanteste Strecke zu bewältigen hat. Wir konnten in unmittelbarer Nähe unseres Hotels einsteigen und hatten das große Glück, die leere Tram als Erste zu besetzen. Wir fuhren durch die Unterstadt hinauf durch die Altstadt, an der Kathedrale Sé Patriarchal vorbei durch den Stadtteil Graça bis zur Praça da Figueira. Ein Fahrerlebnis – ächzend, wackelnd, scheppernd und zockelnd – dem Fahrer machte es sichtlich genauso viel Spaß wie uns.
Mit der grünen Metro-Linie fahren wir zum Bahnhof Cais do Sodré, schlendern noch kurz durch die Markthallen und nehmen dann das Fährboot über den Tejo nach Cacilhas, einem ehemaligen Fischerdorf mit einem herrlichen Panoramablick auf Lissabon.
Zurück in Lissabon geht es mit dem Zug in den Stadtteil Belém, wo wir uns zunächst das Denkmal der Entdeckungen Padrao dos Descobrimentos anschauen. Das 54 m hohe Denkmal wurde 1960 während der Salazar-Diktatur am Tejo-Ufer zum 500. Todestag von Heinrich dem Seefahrer errichtet. Es verkörpert das goldene Zeitalter der portugiesischen Seefahrer und Entdecker.

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Vor dem Denkmal befindet sich im Boden das Motiv einer Windrose mit 50 m Durchmesser, in der die Entdeckungs- und Eroberungsreisen der portugiesischen Seefahrer mit den entsprechenden Jahreszahlen angegeben sind.
Das Mosteiro dos Jerónimos ist unser nächstes Besichtigungsziel; es ist eines der bedeutendsten Bauwerke Portugals, das zu Beginn des 16. Jahrhunderts entstand, vorher standen hier ein Hospiz und eine kleine Kapelle, wo u.a. auch Vasco da Gama vor seiner ersten Expedition nach Indien gebetet haben soll. Manuel I ließ nach erfolgreicher Rückkehr von einer Expedition das Kloster erbauen. Das Hieronymuskloster ist ein Meisterwerk des manuelinischen Baustils, einer eigenwilligen Form der Spätgotik mit zahlreichen filigranen Schmuckelementen.
Nun hatten wir uns alle eine Pause verdient und zwar in dem berühmten Café Antiga Confeitaria de Belém, das 1837 gegründet wurde, mit herrlichen handbemalten Azulejos geschmückt ist und über mehr als 500 Sitzplätze verfügt. Hier konnten wir zusammen mit nicht abreißenden Strömen von Touristen und Einheimischen die kleinen runden Sahneküchlein, mit Zimt und Puderzucker bestreut, genießen: von den Mönchen aus dem nahe gelegenen Kloster soll das Geheimrezept für die weltberühmten pasteis de Belém stammen.

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Unsere Reiseleiter hatten für unser letztes Abendessen ein kleines, normalerweise nur von Einheimischen besuchtes, Lokal in Belém ausgesucht, dessen Spezialität aufgeklappte, auf dem Holzkohlengrill zubereitete Hähnchen – frangos – sind. Was für ein leckeres Essen!
Ganz und gar zufrieden und im Zug in geradezu ausgelassener Stimmung, als ein Teilnehmer unserer Gruppe versuchte, mit den 3 schönsten Mädchen aus Portugal anzubändeln, ging es ins Stadtzentrum zurück, wo wir uns auf einer Terrasse beim Elevador Santa Justa mit einem großartigen Blick auf Lissabon auf den Abschied und das Ende dieser herrlichen Reise einstimmten.
Am nächsten Tag ging es per Taxi zum Flughafen und am Abend kehrten wir bei herbstlichen Temperaturen wieder in die schöne Eifel zurück.
Unsere Reisegruppe hat dank Elisabeth und Werner beeindruckende, bereichernde und für alle unvergessliche Tage in einer – wir können uns nun sicher sein - der schönsten Städte Europas verbracht: Adeus Lisboa!

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Fotos: Rudi Willems

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